leipzigart KUNSTJOURNAL
Martin Bayer bastelt "Baum der Erkenntnis" aus Büchern in Leipzig
Jeden Tag werden in Leipzig eine Unmenge an Büchern in Papiercontainer geworfen. Martin Bayer findet das zwar schade, aber er meint, daß sich die Frage nach einer Alternative stellt.
Er plant den Bau eines "Baumes der Erkenntnis" und bietet Verlagen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an, sein Projekt gegen einen kleinen Obulus als Werbeträger zu nutzen.
Der "Baum" soll aus aus einem
"Stamm" aus aufgeschichteten, zusammengenagelten und regendicht
eingepackten alten Büchern bestehen. Die Höhe soll ca. 2 m,
der Durchmesser ca. 60 cm betragen. An den Ästen, die in etwa
wie an einer Trauerweide herunterhängen, sind 365 Seiten
(Blätter) aus den verbauten Büchern befestigt.
"Die Passanten, Bewohner, Touristen haben so die Möglichkeit,
jeden Tag eine Seite zu lesen und sich langsam wieder an das
Kulturgut Buch zu wagen."
Mit dem "Baum der Erkenntnis" möchte Martin Bayer unter anderem "die alten Bücher noch einmal sinnvoll nutzen" und angesichts der PISA-Studie "für das Lesen werben".
Das Leipziger Grünflächenamt stellt für 6 Monate eine Parzelle mit einer Größe von 90 qm im neu gestalteten Stadtteilpark Reudnitz zur Verfügung. Es ist also mehr Platz vorhanden, als das eigentliche Denkmal benötigt. Bayer plant, in den nächsten Monaten Lesungen und Theateraufführungen am Bücherturm zu veranstalten und wünscht sich "kulturelle Highlights".