leipzigart  KUNSTJOURNAL


 

Geraten die Bemühungen um den Wiederaufbau der von Ulbricht und seinen Vasallen gesprengten Paulinerkirche am Leípziger Augustusplatz zum Wideraufbau?

Zitat aus LVZ vom 9.4.2002:

Sieben prominente Mitglieder des studentischen Widerstandes an der Universität Leipzig in den Jahren 1945 bis 1955 haben sich jetzt ebenfalls mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt, in dem sie den originalgetreuen Wiederaufbau der Paulinerkirche fordern. Zuvor hatten bereits die "Initiative Paulinerkirche" sowie 28 Nobelpreisträger aus Deutschland, den USA und der Schweiz ähnliche Appelle gestartet (die LVZ berichtete).
Dass diese von Universität und Freistaat nicht berücksichtigt beziehungsweise "von den Verantwortlichen in unqualifizierter und beschämender Weise herabgewürdigt" worden seien, mache sehr betroffen, schreiben die einstigen Studenten im Widerstand und fordern: Die Möglichkeit des Wiederaufbaus der Paulinerkirche müsse gleichberechtigte Option im Architektenwettstreit sein und daher "im Ausschreibungstext klar zum Ausdruck kommen". Daher sei der Wettbewerb gegebenenfalls neu auszuloben.
Die Unterzeichner halten ihre Forderung "für eine Verpflichtung gegenüber der Geschichte und unserer Kultur in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, für die wir gekämpft haben, zu hohen Haftstrafen verurteilt und inhaftiert wurden - einige von uns leider auch sterben mussten".
Der Aufruf wurde "in memoriam unserer Toten" Werner Ihmels, Herbert Belter, Gerhard Rybka, Axel Schroeder, Heinz Eisfeld und Wolfgang Natonek verfasst. Unterschrieben haben Peter Eberle, Rolf Grünberger, Werner Jahn, Siegfried Jenkner, Horst Krüger, Siegfried Petz und Wolfgang Weinoldt, die für ihren politischen Widerstand in den 50erJahren zu sieben bis 25 Jahren Zuchthaus und Arbeitslager verurteilt worden waren.

 

 

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