Der Maler, Graphiker und Poet Wilhelm Beuermann ist gestorben
Nach langer schwerer Krankheit ist am 1. Oktober 2006 der Maler, Graphiker und Poet Wilhelm Beuermann in Hannover gestorben.
Ein guter Freund, geachteter Künstler und wahrer Mensch ist von seinen harten irdischen Prüfungen erlöst und wir sind traurig, tief betroffen, weil wir einen der so seltenen, wertvollen und einzigartigen Partner verlieren, einen Lebenshelfer, der uns Kraft gab, der unsere Existenz mit seiner Kameradschaft, Güte, Intelligenz und Erfindungsgabe behütete.
Wilhelm Beuermann strebte nach einer lebenswerten und kulturvollen Weit, die statt Bedrohung Geborgenheit, statt Gleichmacherei und Langeweile Menschlichkeit und Poesie ermöglicht.
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"Wachheit wird das Dunkel streuen,
wenn es tagt auf fernen Gipfeln
werden eure Tränen leuchten
in den Augen meiner Bilder."
(W. Beuermann, 1996)
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Wilhelm Beuermann wurde 1937 in Berlin geboren. Er besuchte von 1955 bis 1959 die Werkkunstschule in Hannover, danach die Ecole des Beaux Arts in Paris, arbeitete im Atelier von J. Friedländer und studierte anschließend von 1960 bis 1963 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin bei den Professoren Gonda und Bachmann.
Seit 1963 wirkte Wilhelm Beuermann als freier Maler in Hannover, seit 1972 mit einem zweiten Wohn- und Arbeitssitz in Italien - zunächst in Ligurien, später auf Sardinien. Er erhielt erhielt ein Stipendium des Instituts Français, eine Einladung in die Villa Massimo in Rom, war Gründungsmitglied der Gruppe PlasMa (zur Gruppe gehörten neben Wilhelm Beuermann Ulrike Enders, Rosemarie Würth, János Nádasdy und Max Sauk), er war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, erhielt einen Preis im Ideenwettbewerb der Glassteinindustrie, präsentierte seine Arbeiten seit 1967 auf zahlreichen Personal- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.
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Troja I (Trojanisches Boot),
1999, 90 x 80 cm, Öl auf Leinwand |
In Hannover fand Wilhelm Beuermann mit der Galerie Artforum seit 1982 ein Podium für regelmäßige Einzelausstellungen. In Leipzig wird Wilhelm Beuermann seit 1989 von der Edition Lebensretter und der Globus Galerie mit Einzelausstellungen, auf Messen und bei thematischen Gruppenpräsentationen vertreten. So beteilgte sich Wilhelm Beuermann bereits 1989 an der 2. Leipziger Bildermesse. Auch auf der 3. Leipziger Bildermesse 1990 war er vertreten, welche insbesondere Arbeiten von Künstlern aus Hannover und Leipzig präsentierte, und seit 1990 bei der Graphikedition der Edition Lebensretter und damit verbundenen Ausstellungen in mehreren Städten. Auch an der ersten großen deutsch-deutschen Wanderausstellung "Arche", die in Leipzig (Kroch-Haus), Hannover (Zweckverband Großraum Hannover) sowie Frankfurt am Main (Jahrhunderthalle Hoechst) im Jahr 1991 Station machte und zu der die Edition Lebenrsretter eine Graphikmappe herausgab, beteilgte sich Wilhelm Beuermann. Die Globus Galerie präsentierte Arbeiten des Künstlers zudem auf vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Leipzig, Berlin, Potsdam, Weimar sowie auf Kunst- und Buchmessen in Leipzig, Köln, Dresden, Frankfurt am Main, Düsseldorf und Horn/Österreich. Erinnert sei zum Beispiel an "Zeit der Tagebilder 1990-92". In 27 Monaten, von März 1990 bis Juni 1992 entstanden 790 Bilder in 10 Bänden. Eine Wanderausstellung dieses Werkkomplexes wurde zwischen 1993 und 1995 in der Berliner Stadtbibliothek und in der Leipziger Stadtbibliothek eingerichtet und zudem in Grenchen (Schweiz) und in Hannover gezeigt. Zuletzt präsentierte die Globus Galerie eine Arbeit Beuermanns auf der 12. Leipziger Bildermesse, die als Eintagesausstellung am 3. September 2006 innerhalb des 2. Festivals der Freien Szene im Russischen Pavillon auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig stattfand und tausende Besucher anlockte.
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Offener Käfig,
1992, 110 x 80 cm, Öl auf Leinwand |
"Was da noch bleibt
von der neuen Idee,
vom begeisternden Klang,
dem beherzten Kontrast,
ist ein täglicher Abschied,
der verblaßt und verschwindet,
ohne Antwort zu geben
auf die äußere Welt
und die Frage in mir."
(W. Beuermann)
Jost Braun, 07.10.2006