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Endlich Land in Sicht. Nach jahrelangem Streit um die Neugestaltung des Unigeländes und den Wiederaufbau der 1968 von DDR-Kulturbarbaren gesprengten Paulinerkirche einigte sich die Jury auf einen Entwurf von Erick van Egeraat.

Das Leipziger Amtsblatt verkündet am 3. April 2004:

Modern, aber mit deutlichem Anklang an die 1968 gesprengte Paulinerkirche soll sich die Front der Universität zum Augustusplatz künftig präsentieren Der Entwurf des niederländischen Architekten Erick van Egeraat (Rotterdam), der sich in der zweiten und abschließenden Runde des Qualifizierungsverfahrens für das Bauvorhaben "Aula/Kirche" gegen drei weitere Mitbewerber durchsetzte, nimmt klar Bezug auf die Fassade der alten Kirche, ohne sie zu imitieren.


Eine Entscheidung über die Architektur dieses Bauwerks ist eine Voraussetzung dafür, dass der Uni-Campus bis zum 600. Jubiläum der Alma mater lipsiensis im Jahre 2009 wie vorgesehen umgestaltet werden kann. Mit diesem ehrgeizigen Zeitplan hat Leipzig die Chance, eines der bedeutendsten innerstädtischen Areale stadtästhetisch wie funktional aufzuwerten.Deshalb sprach Oberbürgsrmeister Wolfgang Tiefensee, der Mitglied der Jury war, nach der Entscheidung für van Egeraat von einem historischen Tag für die Universität und die Stadt. "Alle Anforderungen sind gedeckt: die Funktionalität für eine Universität, die städtebauliche Integration, eine öffentlich zugängliche geistig-geistliche Mitte in der Stadt, ein angemessenes Erinnern an die barbarische Sprengung der Universitätskirche." Zufriedenheit auch bei der Universität und dem Freistaat: Rektor Prof. Dr. Franz Häuser lobte die expressive Architektur des Entwurfs, und der Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Matthias Rößler, nannte die Juryentscheidung einen großen Sprung nach vorn. Man werde den Siegerentwurf möglichst noch in diesem Jahr zur Projektreife bringen.

Mit dem Votum der Jury fand ein mehrstufiges Verfahren seinen Abschluss, das 2001 mit einem Wettbewerb zur Neu- und Umgestaltung des Campus begonnen hatte. Hier ging als Sieger das Büro Behet Bondzio Lin (Münster) hervor. Im Verlauf dieses Verfahrens war es zwischen Universität und Stadt auf der einen und Freistaat und Paulinerverein auf der anderen Seite zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, die nunmehr durch das Ergebnis des Qualifizierungsverfahrens ausgeräumt werden konnten. In der Wertung der Jury des nun abgeschlossenen Verfahrens folgen auf den siegreichen Entwurf Erick van Egeraats die Arbeiten der Architekten Prof. Peter Kulka (Dresden/Köln), Behet Bondzio Lin (Münster) und HG Merz (Berlin/Stuttgart).

Der Kompromiss ist gelungen: 2009 wird ein modernes, komplexes Gebaude in expressionistischer Formensprache am Augustusplatz stehen. Im Inneren aber entsteht die gotische Paulinerkirche wieder in Anlehnung an ihr Original mit Pfeilern und Kreuzrippengewölbe.


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