leipzigart  KUNSTJOURNAL



globus '06 - 15. Festival für Figuren-, Objekt- und Anderes Theater
Das Jubiläum vom 1. bis zum 27. Oktober 2006

Start des Jubiläumsfestivals globus '06

Das 15. Internationale Festival für Figuren-, Objekt- und Anderes Theater - globus '06 startete am 1. Oktober im Lindenausaal des Schlosses zu Machern bei Leipzig mit der rasant-witzigen Inszenierung des Theaters im Globus (Berlin & Leipzig) "Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel" in der Textfassung und Regie von Jost Braun.
Die Hauptfigur des Stückes, der Hase Hasenohr, machte jüngst beim Sommertheater der 7. Jahresreihe Figurentheater in Leipzig F.i.L.2006 von sich reden, als er vom Bauordnungsamt der Stadt Berufsverbot erhielt, bevor er auf der grünen Wiese des Freibades Kleinzschocher einen schönen Wettlauf mit dem Igel veranstalten konnte. Bis heute wartet Hase Hasenohr auf die vom Amtsleiter zum Trost versprochenen Möhren ...

Das Figurentheater in offener Spielweise beginnt sportlich: Herr Hase fährt - ein munteres Lied trällernd - in den Theatersaal mit einem richtigen kleinen Kinderroller, geführt von der Puppenspielerin Hanne Braun. Er begrüßt die Gäste, dreht noch ein paar Ehrenrunden, um schließlich aus seinem Stoffbeutel eine saftige Möhre zu verspeisen (nicht vom Leipziger Bauordnungsamt gespendet, sondern frisch auf dem Gemüsemarkt erstanden). Das gefällt den "Grünen" aus Machern, ein wohlwollendes Raunen geht durch die gut gefüllten Reihen.
Und dann beginnt die bekannte Geschichte. Doch das Theater im Globus ist dafür bekannt, Märchen zwar vorlagentreu zu erzählen, aber immer eine eigene Lesart und neue Ebenen zu finden, die seine Vorstellungen für Kinder und Erwachsene gleichermaßen vergnüglich machen. Und so endet der Wettlauf für den Hasen schließlich nicht tödlich. Wir erleben ein sympathisch-hintergründiges Spiel um Toleranz, Freundschaft und Glück und am Ende werden aus den Rivalen Hase und Igel gute Kameraden, die fortan jeden Sonntag miteinander eine schöne Rollerpartie unternehmen.
"Bravo!", ruft es aus dem Publikum. Und dann kommt eine kleine Zuschauerin kommt hinter die Bühne, freudig erregt, und holt aus ihrer Tasche eine eigene, frische Möhre - die hatte sie von ihren Eltern als Proviant mit zum Theaterbesuch bekommen.

Herrn und Frau Igel, den Fuchs Rotschwanz ("Hiuiiiiih, man müßte ein Fernglas haben! Aber wer soll das tragen") und den Hasen Hasenohr mit seinem schicken Roller kann das Festivalpublikum noch einmal am 20. Oktober in der bereits ausverkauften Halle 5 im Leipziger Süden erleben. Ein kleiner Trost für alle, die keine Karten mehr bekommen haben: das Theater im Globus hat einen Leipziger Sitz und spielt gegebenenfalls auch mal zwischen den Festivals an einem schönen Ort in der Stadt, z.B. während der Jahresreihe Figurentheater in Leipzig - F.i.L. - wenn es nicht wieder verboten wird.

Informationen zu allen Vorstellungen des Festivals sind im Internet über www.theatreart.de abrufbar, Karten können per Telefon 0341-9122011 oder per e-mail festival@theatreart.de bestellt werden. Karten für die Abendveranstaltungen sind zudem bei CULTON erhältlich.

Und noch ein Geheimtipp: bitte nicht vor den Festival-Abendvorstellungen zu Mutti oder zum Döner gehen - Chinabrenners Kochtheater produziert jeweils vor, während und nach den Theatergastspielen in der Leipziger naTo am 20., 26. und 27.10. preiswerte und sättigende Köstlichkeiten der Sichuanküche: Hühnchen mit Erdnüssen, Gemüse und Reis, Schweinefleisch mit schwarzen Bohnen, Gemüse und Reis sowie für die Vegetarier unter den Festivalbesuchern Tofu nach Hausfrauenart mit Gemüse und Reis - und alles für die wahren Genießer.

Diana Schwarze, 01.10.2006



Abbildung:
"Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel" /
Hase Hasenohr und sein Publikum
(Theater im Globus Berlin & Leipzig)

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