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Thilo von Trotha - Merseburgs legendärer Kirchenfürst
- Sonderausstellung im Merseburger Dom und im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg vom 10. August bis 2. November 2014 -

Kein Besucher von Stadt und Dom Merseburg kann den Spuren, die der Bischof Thilo von Trotha hinterlassen hat, entgehen. Namentlich sein Wappen, das einen Raben mit einem goldenen Ring im Schnabel zeigt, kündet an vielen Gebäuden von der Bautätigkeit während der Regierung Thilos von Trotha (1466-1514).



Die Sage, die sich an das Wappenbild des Bischofs knüpft, berichtet von einer aufbrausenden, zu unüberlegten Entscheidungen neigenden Person. So soll der Bischof einst seinen Siegelring vermisst und daraufhin seinen Diener Johann des Diebstahls verdächtigt haben. Dieser stritt die Tat ab, doch ließ ihn Bischof Thilo hinrichten, ohne dass der Ring gefunden worden war. Als wenig später ein Sturm das Nest eines Raben in den Merseburger Schlosshof wehte, fand man dort den Siegelring des Bischofs. Bestürzt über seine vorschnelle Entscheidung soll der Bischof als Warnung den Raben mit dem goldenen Ring im Schnabel in sein Wappen aufgenommen haben. Ferner soll seitdem stets ein Rabe im Hof des Merseburger Schlosses eingesperrt werden.

Im Jahr 2014 findet in der Zeit vom 10. August bis 2. November 2014 die Sonderausstellung "Thilo von Trotha - Merseburgs legendärer Kirchenfürst" aus Anlass seines 500. Todestages statt. Der besondere Reiz dieser Ausstellung erwächst aus den originalen Schauplätzen seiner Wirkungszeit: Dom, Schloss und Kapitelhaus in Merseburg.

Da Thilo von Trotha in besonderer Weise europaweit vernetzt war, können seine kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leistungen durch viele kostbare, aus ganz Europa stammende Exponate eindrucksvoll veranschaulicht werden. Im Verbund mit den Leihgaben entsteht ein spannendes Bild von einem der bedeutendsten deutschen Bischöfe des Spätmittelalters.


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